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Fangschrecken (Gottesanbeterinnen) – Ordnung Mantodae. Die Gottesanbeterin Mantis religiosa gehört zu den Fangschrecken. Wenn sie bewegungslos mit ihren vor dem Kopf zusammengefalteten Vorderbeinen auf Beute lauert, erinnert das an einen im Gebet versunkenen Menschen, was ihr den volkstümlichen Namen „Gottesanbeterin“ einbrachte. In südlichen Ländern, z. B. in Spanien und Portugal, kommt sie noch häufig vor. In Deutschland dagegen steht sie auf der „Roten Liste“ in der Kategorie 3 („gefährdet“). Hier findet man sie nur noch vereinzelt in Wärme exponierten Gegenden, z. B. am Kaiserstuhl. Die Grundfärbung ist sehr variabel: von hellgrün bis dunkelbraun. Größe: Erwachsene Weibchen bis zu 75 mm, Männchen bis zu 60 mm. Nahrung: Insekten, z. B. Schmetterlinge, Heuschrecken, Wespen und manchmal sogar Artgenossen. Dieser „Kannibalismus“ hat zur Folge, dass manches Männchen im Magen seiner Auserkorenen landet. Es ist bekannt, dass Gottesanbeterinnen oft während der Paarung den Partner vom Kopf her verspeisen, während dieser – ohne Kopf – die Paarung mit seinem Hinterleib unentwegt fortsetzt. Für meinen Film „Naturparadies Portugal – Im Nationalpark Peneda-Gerês“ (SWR/ARD) konnte ich per Zufall im Film dokumentieren, wie die Gottesanbeterin v o r der Paarung den Kopf und Hals des Männchens auffraß, und dass dieses kopflose Männchen erst danach seinen Hinterleib mit dem Weibchen vereinte und die Paarung vollzog. Einige Tage nach der Begattung erfolgt die Eiablage. Die Eier werden nicht einzeln, sondern in einer sogen. Oothek (100-200 Eier) abgelegt. In 14-jährigen Beobachtungen fand ich in Portugal nur Ootheken unter Steinen, niemals an Pflanzen. In Portugal gibt es auch die seltenere Gottesanbeterin Iris oratoria, die mit gefalteten Deckflügeln Mantis religiosa ähnelt, aber bunt gefärbte (rot-gelb-schwarz) Hautflügel hat, und die Gottesanbeterin Empusa pennata mit ihren gefächerten, einem Nachtfalter ähnlichen Fühlern. Äußerst selten findet man in Portugal die Gottesanbeterin Ameles spallanziana mit ihrem u-förmigen Körper, die vermutlich aus Nordafrika eingewandert ist (siehe Fotos). Fangschrecken 2 |